Stefan Thimm, Geschäftsführer des Bundesverbands Windenergie Offshore kritisiert diesen Kurs deutlich:
„Das Auktionsdesign für die Windenergie auf See ist nicht mehr zeitgemäß. Die Gier der Politik nach Auktionseinnahmen für den Bundeshaushalt verkennt die Marktrealitäten. Die Offshore-Windenergie braucht jetzt keine Einnahmenmaximierung, sondern eine Maximierung der energie- und industriepolitischen Resilienz. Deshalb brauchen wir Ausschreibungen, die auf zweiseitige CfDs setzen – parallel zur bisherigen Refinanzierung über langfristige Stromabnahmeverträge.“
Die um über 85 Prozent geringeren Auktionserlöse im Vergleich zu 2024 und die gesunkene Beteiligung von nur zwei Bietern zeigen klar: Die Investitionskosten sind stark gestiegen, verschärft durch neue Overplanting-Regeln. Aus Sicht des BWO ist es deshalb nicht verantwortbar, an einem Auktionssystem festzuhalten, das kurzfristige Haushaltseffekte priorisiert, statt die langfristige Realisierbarkeit und den dringend nötigen Ausbau der Offshore-Windenergie zu sichern.
Der Bundesverband Windenergie Offshore fordert:
• Contract for Difference (CfDs) als Resilienzinstrument, um Projekte abzusichern und Kapitalkosten zu senken
• ein Auktionsdesign, das Realisierbarkeit und Wertschöpfung belohnt – statt nur den Höchstbietenden
• zweckgebundene Reinvestition der Auktionserlöse in Häfen, Produktion, Fachkräfte und Forschung
Einladung zur BWO-EXPERTISE zum Auktionsdesign
Vor dem Hintergrund der Auktionserlöse lädt der BWO zur nächsten Ausgabe seiner digitalen Fachreihe BWO-EXPERTISE ein. Im Mittelpunkt steht die Analyse der jüngsten Offshore-Auktion und die Bewertung des Auktionsdesigns im europäischen Vergleich.
Donnerstag, 3. Juli 10:00 Uhr
Online via Zoom
Mit: Stefan Thimm (BWO) und Udo Schneider (Green Giraffe Advisory)
Sprache: Englisch
Anmeldung: Hier anmelden
Quelle: Bundesverband Windenergie Offshore
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