Anlässlich der Einigung der Regierungskoalition zum Bundeshaushalt äußert sich Dr. Timm Kehler. Der Vorstand des Branchenverbands Zukunft Gas begrüßt insbesondere die geplanten Maßnahmen zur Kraftwerksstrategie und zur Einführung eines Kapazitätsmarktes sowie die Förderung von Wasserstoff und Carbon Management.
„Die Einigung der Regierungsfraktionen auf einen ordentlichen Haushalt für 2025 ist ein gutes Zeichen für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Diese Entscheidung setzt wichtige Impulse für eine sichere, wettbewerbsfähige und klimaneutrale Zukunft Deutschlands.
Ausdrücklich positiv hervorzuheben ist die Einigung über die Maßnahmen zur Kraftwerksstrategie und die geplante Einführung eines Kapazitätsmarktes. Das Kraftwerkssicherheitsgesetz kann die Grundlage schaffen, um die dauerhafte Sicherung der Stromversorgung auch ohne die CO2-intensiven Kohlekraftwerke zu gewährleisten. Flexible und moderne Gaskraftwerke spielen hier eine zentrale Rolle, da sie die notwendige Stabilität im Stromnetz sicherstellen und sich gleichzeitig auf den Betrieb mit Wasserstoff umstellen lassen. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Energiewende voranzutreiben und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Allerdings wartet die Branche nun seit der ersten Veröffentlichung von Eckpunkten Anfang Februar schon seit fünf Monaten auf eine Ausgestaltung dieses Papiers. Der Zeitdruck wächst mit jedem Tag, wenn die ersten wasserstofffähigen Gaskraftwerke 2030 ans Netz gehen sollen.
Die Einführung eines umfassenden und technologieoffenen Kapazitätsmarktes ist ein weiterer entscheidender Meilenstein. Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Bundesregierung dies ebenfalls erkannt hat und angekündigt hat, dass dieser Kapazitätsmarkt ab 2028 operativ sein soll. Nur durch klare Anreize für Investitionen in neue Kraftwerkskapazitäten kann die notwendige gesicherte Leistung bereitgestellt werden, um die steigende Nachfrage und die volatilen Einspeisungen aus erneuerbaren Energien zu kompensieren. Dieser Marktmechanismus sorgt dafür, dass die Bereitstellung von Kapazitäten honoriert wird und nicht nur die tatsächlich eingespeiste Strommenge, was für die Zukunft unseres Energiesystems unerlässlich ist. Dabei muss auch die besondere Rolle der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) als Baustein für eine zukunftssichere Wärmeversorgung berücksichtigt werden. Zukunft Gas hat hierzu bereits im Dezember 2022 einen konkreten Vorschlag für ein entsprechendes Marktdesign vorgelegt.
Darüber hinaus begrüßen wir die angekündigten Maßnahmen des Wachstumspaketes zur Förderung neuer Gase wie Wasserstoff und Biogas. Die Transformation der Gasversorgung hin zu klimaneutralen Energieträgern ist ein zentrales Element für die Erreichung der Klimaziele. Mit Investitionen in die notwendige Infrastruktur und die Unterstützung von Innovationsprojekten können wir die Nutzung von Wasserstoff und Biogas weiter vorantreiben und somit die Dekarbonisierung der Industrie und anderer Sektoren beschleunigen. Als sehr positiv erachten wir zudem, dass die Bundesregierung die Stärkung der Gasversorgungssicherheit als wichtigen Standortfaktor anerkennt und Maßnahmen zum Carbon Management umsetzen will.“
Über Zukunft Gas:
Zukunft Gas ist die Stimme der deutschen Gas- und Wasserstoffwirtschaft. Der Branchenverband bündelt die Interessen der Mitglieder und tritt gegenüber Öffentlichkeit, Politik sowie Verbraucherinnen und Verbrauchern auf. Gemeinsam mit den Mitgliedsunternehmen setzt sich der Verband dafür ein, dass die Potenziale von Wasserstoff, Biogas und Erdgas sowie der bestehenden Gas-Infrastruktur genutzt werden, informiert über die Chancen und Möglichkeiten, die gasförmige Energieträger für unsere Gesellschaft bieten und treibt die Transformation der Gas-Branche hin zu neuen Gasen voran. Getragen wird der Verband von führenden Unternehmen der Gas- und Wasserstoffwirtschaft. Weitere Branchenverbände und die Heizgeräteindustrie unterstützen Zukunft Gas als Partner.
Quelle: Zukunft Gas e.V.