Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck:
„Der schnelle Ausbau zeigt Wirkung. Die erneuerbaren Energien übernehmen mittlerweile die Hauptaufgabe bei der Stromerzeugung in Deutschland – gemessen an der Gesamterzeugung in Deutschland entfielen 254,9 TWh oder fast 60 Prozent auf erneuerbare Energieträger. Gleichzeitig haben wir so wenig Kohle verstromt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Wir haben die Genehmigungsverfahren in den letzten zwei Jahren konsequent vereinfacht und beschleunigt. Davon profitiert die Ausbau- und Genehmigungsdynamik nun endlich spürbar. Mit den Genehmigungen stellen wir die Weichen für einen dynamischen Ausbau in der Zukunft. Wir sind auf Kurs. Die Energiewende kommt voran. Das macht uns unabhängiger von fossilen Energieimporten und ist gut für unser Klima.“
Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, sagt:
„Der Boom beim Zubau von Photovoltaik hält an. Die Zubau-Leistung 2024 liegt nochmal über dem bisherigen Rekordjahr 2023. Diese Investitionen bringen die Energiewende weiter voran. Bei Wind an Land stimmt mich optimistisch, dass 2024 Genehmigungen für knapp 15 Gigawatt Leistung ergangen sind. Das wird sich in steigenden Zubauzahlen in den nächsten Jahren auszahlen.“
Solar
Der Zubau der Solarleistung fiel 2024 mit 16,2 Gigawatt nochmal etwas höher aus als im Vergleich zum Vorjahreszubau. Zwei Drittel des Zubaus erfolgte auf Hausdächern oder an Gebäuden und Fassaden, der Rest auf größeren Flächen. In Bayern wurde 2024 mit 4,0 Gigawatt die meiste Solarleistung installiert. Die aktuell größte Solaranlage Deutschlands wurde mit 162 Megawatt im Frühjahr 2024 in Sachsen in Betrieb genommen. Am Jahresende 2024 betrug die installierte Solar-Gesamtleistung in Deutschland 99,3 Gigawatt.
Weiterhin werden Solaranlagen häufig mit Speichern kombiniert. Dabei ist 2024 ein leichter Anstieg der durchschnittlichen Bruttoleistung der Speicher zu beobachten. Hinzu kommt die Inbetriebnahme eines Großspeichers kurz vor dem Jahreswechsel. Dieser wurde in Hamm mit einer Leistung von 174 Megawatt realisiert. Weitere Inbetriebnahmen von Großspeichern sind für 2025 bereits im Register vermerkt.
Als sogenannte Balkonanlagen (steckerfertige Solaranlagen) registrierte die Bundesnetzagentur 2024 etwa 435.000 Anlagen im Marktstammdatenregister. Dies entspricht einem Anteil am gesamten deutschen Solarzubau in Höhe von 2,6 Prozent (0,4 Gigawatt). Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 1,5 Prozent (0,2 Gigawatt). Die Bundesnetzagentur geht davon aus, dass die Zahl dieser Anlagenart noch höher ist, da vermutlich nicht alle Balkonanlagen registriert sind.
Wind an Land
Die im Jahr 2024 an Land zugebaute Windleistung liegt mit 2,5 Gigawatt unter dem Vorjahresniveau. In diesem Zubauwert sind von den neu in Betrieb genommenen Anlagen die stillgelegten Anlagen abgezogen. Es wurden knapp 0,7 Gigawatt Windenergieleistung als endgültig stillgelegt registriert. An den Standorten werden dann im Rahmen des Repowerings häufig leistungsstärkere Anlagen in Betrieb genommen. Die installierte Gesamtleistung am Jahresende 2024 beträgt damit 63,5 Gigawatt. Bis 2030 soll sie sich auf 115 Gigawatt steigern.
2024 wurden Genehmigungen für knapp 15 Gigawatt Windenergie an Land erteilt – ein Rekord, der fast 90 % über dem Wert von 2023 (8 Gigawatt) liegt. Dies ist im zweiten Jahr in Folge ein deutlicher Anstieg und lässt steigende Inbetriebnahmezahlen in den kommenden Jahren erwarten.
Wind auf See
Zwischen Mai und September 2024 sind 73 Windenergieanlagen auf See neu in Betrieb gegangen. Dabei handelt es sich um den in der Ostsee liegenden Windpark Baltic Eagle und den in der Nordsee liegenden Windpark Gode Wind. In 2024 wurde insgesamt eine Leistung von 0,7 Gigawatt in Betrieb genommen. Damit wurde 2024 mehr als doppelt so viel Windleistung auf See zugebaut wie im Vorjahr. Insgesamt ist eine Leistung von 9,2 Gigawatt in Ost- und Nordsee installiert.
Biomasse
Der Zubau der Biomasseanlagen hat sich im Jahr 2024 mit 110 Megawatt auf gleichem Niveau wie im Vorjahr entwickelt. In der Region Hannover wurden zwei große Biomethan-BHKWs mit einer elektrischen und thermischen Leistung von jeweils 20 Megawatt in Betrieb genommen. Die gleiche Leistung hat auch ein Heizkraftwerk in Oberkirch in Baden-Württemberg, das 2024 von Steinkohle auf Biomasse umgestellt worden ist. Damit sind insgesamt ca. 9 Gigawatt Biomasseleistung in Betrieb.
Quelle: Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen
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