Wie auf der Windkarte zu erkennen ist, besteht weiterhin ein Ungleichgewicht bei der geografischen Verteilung der WEA. Die südlichen Bundesländer verfügen tendenziell über weniger Anlagen als die nördlichen oder westlichen Bundesländer. Das geht auch aus einem Anfang des Jahres veröffentlichten Report der Fachagentur Wind und Solar hervor. Mit knapp 13 Gigawatt (GW) hatte Niedersachsen Ende 2024 am meisten Leistung Windenergie installiert, gefolgt von Schleswig-Holstein und Brandenburg mit jeweils rund 9 GW. Die deutschlandweit installierte Gesamtleistung hat sich bis Ende letzten Jahres auf rund 63,5 GW erhöht. Laut Report wurden Anfang 2025 rund 4.400 neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von 24,9 GW genehmigt. Das Ziel, die installierte Leistung bis zum Jahr 2026 auf 86 GW auszubauen, schätzt der Bericht jedoch als ambitioniert ein.
Viele Windturbinen in mittleren Leistungsklassen
Neben der geografischen Verteilung zeigt das Poster auch die Leistungsstärke der Anlagen. Die meisten WEA an Land, rund 16.000 Turbinen, haben eine Leistung von 2 bis 3,9 Megawatt (MW). Etwa 10.700 Anlagen liegen unter der Leistung von 2 MW. Höhere Leistungsklassen, zwischen 6 und 8 MW, sind bei den Onshore-WEA mit 347 Turbinen bisher die Ausnahme. Im Offshore-Bereich sind leistungsstarke Turbinen dagegen Standard. Der größte Anteil, rund 720 Offshore-Anlagen, hat eine Leistung von 5 bis 6,9 MW, dicht gefolgt von Turbinen, die bis zu 5 MW leisten können (601 Anlagen). Die Anzahl der Anlagen mit der größtmöglichen Leistung (9 bis 12 MW) beläuft sich auf 138. In Bezug auf die installierte Offshore-Leistung liegt Deutschland auf Platz 2 in Europa, hinter Großbritannien, wo bis Ende 2024 insgesamt mehr als 15,9 GW errichtet wurden. Dies geht aus einem jährlichen Report des Global Wind Energy Council hervor. Deutschland kommt dabei auf knapp 9 GW Offshore-Windenergie.
Erneuerbare mit neuer Höchstmarke an öffentlicher Nettostromerzeugung
Wie eine Auswertung des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE Anfang des Jahres zeigte, erreichten die Erneuerbaren im vergangenen Jahr mit 62,7 Prozent einen Rekordanteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung in Deutschland. Die deutsche Windkraft produzierte 136,4 Terawattstunden (TWh) Strom, davon entfielen 25,7 TWh auf den Offshore-Bereich. Damit hatte die Windenergie einen Anteil von 33 Prozent an der öffentlichen Stromerzeugung.
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