„Wir arbeiten konsequent an unserem Ziel, noch mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zu gewinnen und so das Burgenland bis 2030 nicht nur klimaneutral, sondern auch energieautark zu machen. Der neue SonnenPark Tadten-Wallern ist ein historischer Meilenstein auf unserem gemeinsamen Weg – und die Bevölkerung wird direkt davon profitieren“,

betont Landeshauptmann Hans Peter Doskozil anlässlich des Baubeginns des Photovoltaik-Großprojekts.

Aufgrund der Größe erfolgt die Errichtung in mehreren Bauabschnitten. In einer ersten Bauphase erfolgt die Errichtung zunächst in Tadten, der Abschnitt soll bis Ende des Jahres umgesetzt werden. Mit dem SonnenPark werden die Gemeinden Tadten und Wallern zu erneuerbaren Energiegemeinden. Das bedeutet, die Bürger:innen aus Tadten und Wallern können mit einer Erneuerbaren Energiegemeinschaft ihren eigenen regionalen Sonnenstrom vor Ort von der Burgenland Energie beziehen.

„Speziell in diesen turbulenten Zeiten ist es wichtiger denn je, regional eine gute und zuverlässige Energieversorgung zu haben und sich von unsicheren Stromimporten unabhängig zu machen. Dass dies im Einklang mit der Natur und der landwirtschaftlichen Nutzung erfolgen wird, ist ein weiteres Charakteristikum des Projekts“,

betont der Bürgermeister von Wallern Ernst Oroszlan. In weiteren Bauphasen wird dann das Gemeindegebiet Wallern bebaut.

 

Gold des Burgenlandes ernten

Der SonnenPark ist ebenfalls als Hybridpark konzipiert und wird mit dem aktuell größten Windpark Andau zusammengeschalten. Der Vorstandsvorsitzende der Burgenland Energie Stephan Sharma begeistert und erläutert:

„Im Sinne einer klimafreundlichen Zukunft nutzen wir so optimal das Gold des Burgenlandes, den Wind und die Sonne gemeinsam. Gleichzeitig kombinieren wir das erste Mal in Europa und in Österreich in großem Maßstab Bio-Landwirtschaft mit Bio-Stromproduktion aus Photovoltaik und Windkraft. Wir zeigen, dass es mit Innovationskraft möglich ist, erneuerbare Stromerzeugung, Landwirtschaft und Bürgerbeteiligung zu vereinen. Auf einer Fläche von 180 Hektar entsteht eine sonnennachgeführte Photovoltaikanlage mit einer Leistung von bis zu 164 MW. Im Endausbau entsteht damit nicht nur die größte PV-Anlage Österreichs, sondern auch die größte Agri-PV-Wind-Anlage Europas. Die PV-Paneele sind nicht wie bei konventionellen PV-Anlagen starr, sondern über ein eigenes Tracker-System beweglich und damit sonnennachgeführt. Mit dieser Innovation kann gegenüber konventionellen starren PV-Anlagen auf der gleichen Fläche eine um 10 % höhere Stromproduktion erzielt und weiterhin die Landwirtschaft ermöglicht werden. Zwischen den Modulreihen erfolgt eine bio-landwirtschaftliche Bewirtschaftung und es werden zusätzlich neue Biodiversitätsflächen geschaffen. Die Bürger von Tadten und Wallern erhalten den Strom aus Österreichs größter Agri-PV-Anlage mit dem SonnenAbo zum dauerhaften Fixpreis nach Hause geliefert. Damit machen sich die Gemeinden Tadten und Wallern mitten in der Energie- und Klimakrise preis- und energieunabhängig. So bauen wir als Burgenland Energie die Energieunabhängigkeit und Versorgungssicherheit im Burgenland Schritt für uns und unsere Kinder weiter aus.“

Um der Natur und der Biodiversität der Region Rechnung zu tragen, ist bei dem Agri-PV-Projekt eine großflächige Doppelnutzung von Landwirtschaft und Stromerzeugung geplant. DI Matthias Grün, Vorsitzender des Vorstandes der Esterhazy Betriebe AG dazu:

„Freiflächenphotovoltaik wird bei uns nicht eingezäunt, sondern es wird ausschließlich mit sogenannten Naturbarrieren wie Hecken oder Gräben gearbeitet. Damit bleibt der örtliche Biotopverbund ungestört erhalten und die Fläche bei der Energieproduktion für Landwirtschaft und Tierwelt vollkommen frei nutzbar. Durch die „Tracker-Technik“ (schwenkbare Module) sowie den Reihenabstand von 8 Metern bieten sich in der agrarischen Bewirtschaftung vielfache, auch neue, Möglichkeiten. Gerade in trockenen Jahren profitieren viele Kulturen wie beispielsweise Erdäpfel von der Beschattung und dem Mikroklima zwischen den Paneelen. Zudem können entlang der Aufständerungen wasserschonende Beregnungssysteme leicht etabliert werden. In den nächsten Jahren wird vorrangig auf standörtlich bewährte Kulturen wie z. B. Bio-Kichererbsen gesetzt, es sind aber ebenso umfassende Versuchsanlagen im Bereich mehrjähriger Kulturen, Beerenobst und Gemüse, jeweils mit wissenschaftlicher Begleitung, geplant.“

Quelle: Amt der Burgenländischen Landesregierung

 


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