Nach der Bundestagswahl werden SPD, Grüne und FDP neue Wege gehen, auch in der Energiepolitik. In ersten Verhandlungen setzte die Koalition aus klimapolitischer Sicht auf die richtigen Themen: Die Zusage von verein-fachten und beschleunigten Genehmigungsverfahren sowie die Ankündigung eines verbindlichen Flächenziels von 2 Prozent in den Ländern greift unsere drängendsten Kernforderungen auf. Dazu ist noch die Klärung beim Artenschutz notwendig. Sichtbar wird, dass die neue Regierungskoalition das Tempo beim Zubau bei Wind und Photovoltaik schnell erhöhen will, auch weil Industrie und Mittelstand flächendeckend CO2-freien Strom einfordern. Doch um die Dekarbonisierung unserer Industrie zu leisten, braucht es neben grünem Strom noch eine weitere wichtige Ressource: Arbeitskräfte!

Laut einer aktuellen Erhebung von IRENA gab es 2019 weltweit 11,5 Millionen Arbeitsplätze in der Erneuerbare-Energien-Branche – 312.000 davon in Deutschland. Fast ein Drittel dieser Arbeitsplätze entfällt in Deutsch-land auf die Windenergiebranche. Damit steht Deutschland weltweit an Platz zwei – nach der Volksrepublik China. Außerdem legte der Bericht dar, dass für fast alle Länder steigende oder stabile Beschäftigungszahlen registriert werden können. Nur in Deutschland gab es eine Delle. Wie geht es nun also weiter? Wir machen uns bereit für den Neustart!

Angesichts der Fehlentwicklungen der vergangenen Jahre steht die Branche dabei vor großen Herausforderungen. Neben dem Einbruch beim Zubau wirkt der deutliche Verlust an Beschäftigung nach. Denn jetzt werden dringend Fachleute quer durch die gesamte Branche gebraucht. Für viele Unternehmen ist dies eine Herausforderung. Während sich die Auftragsbücher langsam wieder füllen, müssen die Fachkräfte zur Umsetzung vieler Projekte erst noch an Bord geholt werden. Mit unserer Broschüre wollen wir zeigen, dass Industriestrategien für klimaneutrales Wirtschaften immer auch mit Wertschöpfung und Beschäftigung verbunden sind. Wir wollen daran erinnern, wie wichtig politische Ver-lässlichkeit ist, um die Ausbausituation der Windbranche und damit einhergehende Beschäftigungszahlen zu stabilisieren. Denn die Windbranche ist und bleibt nicht nur eine wichtige Säule der Energiewende, sie bleibt auch ein attraktiver Arbeitgeber.

Ich wünsche uns allen gute Jahre des Aufschwungs und eine erfolgreiche Gestaltung des größten Infrastrukturprojekts, dem sich Deutschland gegenübersieht.